Wenn man sich die bestehenden großen Modellbahnanlagen in Deutschland ansieht, kann man sehr schnell feststellen, dass zwar mit teilweise sehr großem Aufwand viel Technik untergebracht wurde, dass auch teilweise bis ins kleinste Detail alles durchgestaltet wurde, aber beim rollenden Material geht es dann sehr „kunterbunt“ zu. Da fahren Züge aus allen Epochen einträchtig nebeneinander her, die sich in Wirklichkeit nie begegnet sind. Da trifft sich am gleichen Bahnsteig ein supermoderner ICE 3 mit einem typischen Reichsbahnzug, gebildet aus „Hechtwagen“ und gezogen von einer 18er.

Es ist mit Sicherheit auch in der modernen Jetztzeit in Ordnung, einen Nostalgiezug fahren zu lassen, genügend Eisenbahnfreunde in ganz Deutschland praktizieren das ja mit viel Fleiß und Engagement, aber das sollte immer mal nur ein einzelner Zug sein.

Das soll in La Statione anders und besser werden. Wir wollen die gesamte Entwicklung der Eisenbahn in Deutschland, vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die heutige, moderne Zeit darstellen. Geplant und teilweise auch schon gebaut sind vier getrennte Anlagen, alle im Maßstab 1:87 = H0. Dabei wird auf die großen Veränderungen in der Entwicklung der Eisenbahn und auch deren Umfeld eingegangen.

Details über die einzelnen Bauphasen finden Sie unter der Rubrik „Epochen“.
  • Epoche 1 = Länderbahnzeit bis 1925
  • Epoche 2 = Reichsbahnzeit bis 1947
  • Epoche 3 = Bundesbahn bis Ende Dampflok 1977
  • Epoche 4/5 Moderne Bahn + Jetztzeit

Auf diesen einzelnen Anlagen, die teilweise ineinander fließen können das epochengerechte Umfeld, die stilistisch paßende Bebauung und die jeweils typische Signalisierung dargestellt werden. Auch bei den Zugkompositionen wird teilweise viel „Schindluder“ getrieben. Dabei wäre das gar nicht nötig. Ein bisschen in alten Büchern schmökern und sich die vielen vorhandenen Vorbildfotos ansehen, und schon hat man genug Anregungen, um die passenden Loks und Wagen zusammenzustellen.

Da ist zum Beispiel der Rheingold in seiner Ursprungsversion von 1929. Obwohl es ein relativ kurzer Zug war, hatte er an jedem Zugende einen Gepäckwagen, um in Kopfbahnhöfen das Umspannen desselbigen zu ersparen. Denn von der Reichsbahn gab es damals eine Vorschrift, dass hinter der Lok immer ein Gepäck-, Post- oder ähnlicher Wagen laufen musste.

Was auch auffällt: die meisten Modellzüge sind zu kurz. Wenn man schon bei der Planung und beim Bauen darauf achtet, dass die Steigungen nicht zu steil und die Radien nicht zu eng gewählt werden, ist es heute kein Problem, eine E-Lok der Baureihe 101 mit 13 maßtäblichen IC-Wagen, auch geschoben, zu fahren. Umso mehr ist es erstaunlich, das man dass auf fast keiner Anlage sieht. Oder einen 14- teiligen ICE 1, wie im Original. Natürlich muss man bei den Güterzügen Abstriche machen, aber ein „Peine-Salzgitter“, der im Original mit 39 6-Achsern und einem 4-Achser unterwegs ist, fährt in La Statione noch immer mit 160 Achsen, was rund 2/3 des Originals entspricht.

Äußersten Wert legen wir in La Statione auf einen stimmigen Fahrbetrieb. Das heißt, die Geschwindigkeiten der einzelnen Züge müssen passen, und es sollte alles sehr ruhig laufen. Als Höchstgeschwindigkeit wählen wir ca. 80% dessen, was die einzelnen Züge in Wirklichkeit fahren. Das natürlich auch nur dort, wo es die Streckenführung zulässt. Den besonders ruhigen Lauf der einzelnen Züge erreichen wir durch einen massiven Holzunterbau mit 18 mm starken Tischlerplatten, dazu eine Gummigleisbettung und in vielen Loks durch den Einbau von Faulhabermotoren.

Der präzise ablaufende Fahrbetrieb mit sehr realistischen Anfahr- und Bremsvorgängen der einzelnen Züge wird durch die einzigartige Steuerungstechnik der Firma Gebhardt aus Röslau erreicht. Die Steuerung sämtlicher Signale, der Aufenthalt im Bahnhof und die gegenseitige Zugsicherung werden durch dieses durchentwickelte und absolut betriebssichere Elektroniksystem von Gebhardt erst möglich. Und dabei basiert das alles auf analoger Steuerungstechnik, ohne Einsatz von Computern oder digitalen Komponenten.